Sonntag, 4. Januar 2009

nachtschnee

zerfreila. mondhelle dunkelheit, schnee und eis, der mond - und der schlitten.
es war so kalt, dass es mir den atem geraubt hat, bei geschätzten minus 15 und gefühlten minus 25 grad den berg runterzuschlitteln. trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war das eine so ausserordentlich beeindruckende erfahrung, dass ich geneigt bin zu sagen: das ist ein must-do, das muss man im leben mal gemacht haben.
nachtschatten kleben an den bergen ringsum, schneebedeckte tannen thronen über einem, majestätisch und ein bisschen unheimlich und beunruhigend in ihrem dunkel. die gipfel vom mondlicht erhellt, und der überwältigende sternenhimmel spannt sich über einem, nur begrenzt von den bergen... so nah dem himmel, und den sternen... selten empfand ich die unmittelbarkeit der natur so intensiv wie gestern nacht, der gnade des schicksals und dem richtigen funktionieren der schlittenkufen ausgesetzt...

die 7 (!) km lange und äusserst kurvige strasse den berg runter ist für autos nicht gesperrt, auch wenn nachts um 12 keiner mehr das bedürfnis hat, da hochzufahren. trotzdem fährt natürlich immer irgendwie die angst mit, dass gleich jemand um die ecke kommt... oder dass man durch die notdürftige absperrung rutscht und ein paar dutzend meter weiter unten in der schlucht landet... die strasse vereist, und sehen tut man auch in einer vom halbmond beleuchteten nacht herzlich wenig; so war ich gefühlsmässig hin- und hergerissen zwischen beklemmung, angst und begeisterung über dieses einmalige erlebnis. erweiterung der komfortzone nennt man das wohl, neudeutsch, wenn man über seinen schatten springt und der angst ins gesicht schaut. dabei... war das einfache eine kleine schlitteltour, wie sie dutzende oder hunderte vorher schon gemacht haben...

jedenfalls wars dann, durchgefroren und nass, erst mal erforderlich, in die nahe fleebar einzukehren - wo ich letzte woche einen ganz fantastischen silvesterabend verbracht hab - und sich innerlich mit einem cocktail und äusserlich mit entblössten füssen an der fussbodenheizung aufzuwärmen...

die kälte zehrt ein bisschen an mir. seit tagen hats unter 10 grad minus - tagsüber, und auch, wenn wir wunderschönen sonnenschein, tiefblauen himmel und den weissen schnee haben, sehn ich mich ein bisschen... sehn ich mich sehr nach wärme; danach, nicht mehr aus dem haus zu gehen und bis ganz tief drinnen zu frieren... der lichtblick am ende des eistunnels: dass ich in der letzten januarwoche mit meinem dad ein paar tage nach amerika fliege, mitten rein in die wüste, in die wärme, in die sonne!

euch allen übrigens noch ein ganz wunderbares neues jahr!

wozu noch ein blog?

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