wwoof

Samstag, 2. Juni 2007

der weg ruft

meine lieben,
heute nur mal kurz aus der ferne: der weg wird am montag oder dienstag weitergehen. ich hab hier viiiiieeel gelernt, mich total wohlgefühlt - aber die zeit ist jetzt einfach um. bin schon wieder länger sesshaft als auf dem weg, das geht ja wohl nicht!?! ;))
wie schön, dass ihr mir so viel kommentiert, ich freu mich jedesmal wie 'ne schneekönigin (bei der kälte auf der alb und unterm hausdach ohne zentralheizung gar nicht mal sooo abwegig!) - auch wenn ich heute leider nicht so viel zeit hab, auf eure kommentar zu antworten. aber das kommt schon noch, versprochen!

in heidenheim hatte ich mir ja 'ne wanderkarte gekauft und festgestellt, dass ich gar nicht erst den weg zurück laufen muss, sondern bequem hier vom trasenberg aus nach gussenstadt und von da weiter dem jakobsweg nach ulm folgen kann. das ist dann nämlich ein teil des weges, der von rothenburg runterkommt (gruß an sylvi! *knutscha* ;). also keine großen um-, rück- oder irrwege - perfekt, sozusagen!

die zeit hier auf dem hof war super; heut hab ich nochmal brot gebacken und den stall ausgemistet. aber ich hab das gefühl, ich hab gelernt, was es zu lernen gab, und nun will der rucksack gepackt und der weg weiter gegangen werden. ultreia!
moni hat mir aber gestern abend auch nochmal versichert, dass ich jederzeit willkommen bin. also mal gucken, ob ich hier vielleicht doch nochmal reinschau...

alles liebe an euch da draußen und bis bald! wenn ich erst mal wieder auf dem weg bin, gibts auch wieder mehr zu berichten als hier, vom unkraut jähten... ;))

Sonntag, 27. Mai 2007

'ne fränkin in schwaben

... und der club hat gewonnen! da hab ich mir, eingekeilt zwischen zwei waschechten vfb-fans (moni und ebs), die sieg-jubelei echt verkneifen müssen. obwohls mich natürlich bei der ein oder anderen szene ganz unwillkürlich vom hocker gerissen hat. also dann hier noch ein dreifaches hurra und ein hoch auf jan kristiansen!

aus den socken haut mich auch immer die anzahl der kommentare, die ihr mir hier alle hinterlasst. da gehen mir doch glatt die superlative aus... *zwinker* supersupersuper und bitte weiter so!! das stärkt mich, gerade in den kritischen momenten, die zwar (noch?) selten, aber nichtsdestotrotz eben da sind. wie heute nachmittag...
am freitag nachmittag kam mein dad mit freundin jutta und meinem geliebten neffen auf besuch. das war wunderschön, wir hatten eine tolle zeit und ich hab jede minute genossen. den abschied am samstag, den natürlich nicht mehr... dann gabs wieder tränen, schmerzen, die frage nach dem warum und wozu.
also, das tut schon weh, nicht mehr daheim zu sein. und ich denk, das wird mit der zeit immer mehr, nicht weniger. ebs und moni sind liebe leute, keine frage, aber sie können euch auf gar keinen fall ersetzen. es tut weh, von all den menschen, die ich liebe, getrennt zu sein.

...

genug rumgeheult. ;)

ich hab immer noch kein schaf gemolken! dafür immer mehr unkraut gejähtet, ställe ausgemistet und brennesseln gerupft. wie gut, dass es handschuhe gibt!
nee, im ernst: ich lern immer noch jeden tag 'ne menge dazu, aber natürlich sind die ersten sehr aufregenden momente schon einer gewissen routine gewichen. ich bin immer noch total happy, dass ich hier gelandet bin und nicht etwa auf einem vollerwerbs-hof, wo es den ganzen tag nur ums spargel stechen oder tomaten zupfen geht. was soll man denn da schon lernen?
mal sehen, wovon hab ich schon berichtet? also, das stall ausmisten, das ist echt nicht sehr spannend. aber eben notwendig. die arbeit mit den tieren find ich suuper, macht mir totalen spaß. vielleicht müsst ich agathe nicht haben, die gans. die passt nämlich auf die enten auf, wie ein schiesshund! ständig plustert sie sich auf und will mir zeigen, wer herrin im hause ist. *ts!*

ich kann euch ja mal so 'nen typischen tagesablauf schildern (wem's zu langweilig ist, kann ja weiterscrollen ;)):
wie gesagt, morgens um kurz nach sieben gehts los; erst mal werden die pferde und die schafe versorgt. das heisst rauf auf den heuboden, heu runterschippen und verteilen. das gibt immer 'ne dränglei, gerade bei den schafen, die sind total wild aufs futter. bei den weibchen ist das auch kein thema, nur der bock kann hin und wieder ein bisschen ungemütlich werden... aber dem darf man sich nur nicht in den weg stellen, dann passt das auch.
die enten und agathe kriegen auch ihren teil, nämlich altes brot; die kätzchen bekommen ein paar brekkies, die hühner ihre körner und zu guter letzt wir menschen unser frühstück... lecker gesundes frühstück mit selbst gebackenem vollkornbrot, eier von den eigenen hühner, milch von den eigenen schafen, selbst geschleudertem honig (das durft ich am mittwoch auch, total spannende sache!), selbst gemachtem schafskäse, eigenen erdbeeren, selbst geschrotetem müsli - nur der kaffee und vielleicht das joghurt sind gekauft. der hammer, oder?! ich find das super - nicht nur, das man weiss, wo das zeug herkommt und was alles drin ist. es macht einfach ein echt gutes gefühl, gerade, wenn man die dinge alle selber erarbeitet hat. ich schätze das essen viel mehr!
nach dem ausgedehnten frühstück gehts weiter: garten gießen (all die leckereien - den salat, die erd-/johannis-/himbeeren, den tee, den kohlrabi, die zucchini undsoweiter undsofort), die tiere dürfen auf die weide - und das heisst dann: stall ausmisten. - damit sind die täglichen routinearbeiten erledigt, jetzt gehts an die zusatzaufgaben. zum beispiel eben honig schleudern. honig, wie lecker! warum hab ich den früher nur nicht gemocht??!
oder eben unkraut jähten ohne ende... *gääähn* ... pferde striegeln, haus aufräumen, brot backen, die scheunen ausräumen fürs große geburtstagsfest...
mittag gibts wieder ein lecker vollwertessen und mindestens zwei stunden pause. faul in die sonne legen... der hähnchenschenkel schaut noch aus'm mundwinkel... oh! ähem... nein, keine angst, ich lebe nach wie vor fleischlos! *chrchr*

am nachmittag raffen wir uns alle wieder auf; weiter zum unkraut jähten oder hecken schneiden, nochmal die schafe melken (ich leider noch nicht...), bohnen pflanzen oder holunder ernten, und schließlich das lecker abendessen vorbereiten.
ja, so ein tag ist schnell vorbei...

eine woche bleib ich sicher noch hier, vielleicht sogar noch zwei wochen. aber ich höre den weg schon langsam wieder rufen; meine füße haben sich genug ausgeruht, und irgendwann ist es wieder zeit, den rucksack zu schultern und weiterzuziehen. mal sehen, wann das sein wird...

in gedanken bin ich bei euch!
sandra

Sonntag, 20. Mai 2007

die sterne überm trasenberg

seit donnerstag bin ich also auf'm hof, seit freitag darf ich schuften (und hab heut schon wieder frei *höhö*). und ich fühl mich seit dem ersten moment total wohl!
die leute da sind wirklich supernett, die arbeit mit den viechern macht mir ungeheuren spaß, und sogar mit dem frühen aufstehen kann ich leben.

am donnerstag wollte ich dann doch lieber mit dem bus von heidenheim zum trasenberg fahren, aber nachdem ich die busfahrzeiten vergessen und damit den bus verpasst hab, bin ich eben doch bei nieselregen meine 14 kilometer gelaufen. tja, selber schuld, nich... *g*
nach eineinhalb stunden hab ich pause in einem total putzigen "wirtshäusle" in sontheim gemacht (der "free tibet"-aufkleber im eingangsbereich hat der guten wirtin die ersten 100 bonuspunkte verpasst), in der hoffnung, schon die hälfte des weges hinter mir zu haben. von wegen! gerade mal ein drittel, wenn überhaupt... bei dem wetter nicht eben motivierend. hab mich mit einem heißen tee aufgewärmt, und weil ich nicht so recht wusste, wo ich weiter muss, hat mir die wirtin erst mal ein paar karten gegeben und mich dann auch noch zu dem tee eingeladen. nochmal: so viel großzügigkeit, ich bin immer wieder berührt und ergriffen. danke nochmal, nach dort, nach oben und hinaus an die ganze welt!

und wieder "läuft" alles von alleine, wenn ich erst mal den kopf ausschalte und vergesse, dass ich ein ziel habe; wenn der weg einfach so unter meinen füßen vorbeizieht.
leider ist es aber nun so, dass das nicht stundenlang funktioniert... spätestens wenn die teure regenjacke von innen feucht wird, wenn mir klar wird, dass es eben doch noch 'ne stunde oder zwei bis zum ziel sind - da kommen mir wieder gedanken über sinn und zweck der ganzen sache, da wird der wunsch nach gemütlichkeit wieder groß...

ziemlich durchnässt bin ich schließlich in trasenberg angekommen, mitten in die vatertagsgesellschaft geplatzt - und gleich mal zum tee und kuchen eingeladen worden.
moni und ebs sind die beiden verantwortlichen, beide mit einem tiefen ökologischen verständnis der welt, mit umweltschutz- und überhaupt mit viel bewusstsein ausgestattet. gute leute!
sie haben dort fünf pferde, vier enten, hühner, eine gans (agathe), mehrere schafe, bienen und cora, den hund. außen rum jede menge land, 'ne solar- und regenwasseranlage... das klingt nicht nur nach arbeit, das ist auch so!
der tag beginnt um 7 oder halb 8: pferde und schafe ausmisten, alle tierchen füttern und raus lassen - ruckzuck ist da 'ne stunde vorbei, obwohl zur zeit vier leute helfen: neben moni und ebs noch malte, der andere wwoofer aus nrw. erst dann gibbet frühstück. und dann gehts den ganzen tag weiter: hecken schneiden, pferdemist aufklauben, ampfer stechen, unkraut jähten, putzen, essen machen, pferde striegeln, zäune versetzen - es gibt echt jede menge zu tun. aber es macht spaß, jeder einzelne handgriff! und in den paar tagen, die ich jetzt erst da bin, hab ich schon soooo viel gelernt, das ist einfach unglaublich und sooo wertvoll!
ebs ist lehrer für bio und sport, und er hat einfach ein unglaubliches wissen über tiere, über vorgänge und zusammenhänge in der natur, über ökologie und alles andere. und er lässt einen - unaufdringlich und keinen deut besserwisserisch oder eben lehrerhaft - gerne und umfassend daran teilhaben.

und abends, von meinem zimmer aus, seh ich die sterne durchs dachfenster... das macht mir bewusst, dass ich gerade "draußen" bin in der welt, da, wo ich immer hinwollte, wonach ich schon so lang gesehnsuchtet hab...

dass ich jetzt aufs land hinaus will und mir grad nicht mehr vorstellen kann, in der stadt zu leben, das scheint mir jetzt klar zu sein. so einen hof zu haben mit so vielen tieren, die dann wirklich so viel arbeit machen, dass man keinen tag mehr die füße wirklich hochlegen kann - das wär mir glaub zuviel. aber enten, enten müssen sein. die sind so unglaublich putzig!

ach, ich könnt jetzt stunden... - nein: seitenweise berichten... aber ich will euch nicht langweilen mit irgendwelchen details übers stallausmisten. *chrchr* nur soviel erst mal noch zum abschluß: wenn ich jetzt so ganz nah mitkrieg, wieviel aufwand es bedeutet, ein bisschen honig, milch oder eier zu kriegen, dann entsteht in mir eine ganz neue wertschätzung dieser dinge. wie bin ich froh, dass ich auf diesem hof gelandet bin!

Sonntag, 11. Februar 2007

wwoof

... bedeutet: worldwide opportunities on organic farms. (www.wwoof.de)

der sinn dahinter ist: auf biohöfen mithelfen, kühe melken, imkern, käse herstellen, heu machen usw. und weil ich ja als langzeittippse auf diesem gebiet überhaupt gar keine erfahrung habe, ist der plan, auf meinem weg bei diversen höfen halt zu machen, mitzuhelfen und zu lernen.
und gestern hab ich meine erste zusage bekommen. juhuuuu!
der erste stop wird also der hof trasenberg in der nähe von heidenheim sein.

ist das geil oder was? *yeeehaw!*

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