Sonntag, 20. Mai 2007

die sterne überm trasenberg

seit donnerstag bin ich also auf'm hof, seit freitag darf ich schuften (und hab heut schon wieder frei *höhö*). und ich fühl mich seit dem ersten moment total wohl!
die leute da sind wirklich supernett, die arbeit mit den viechern macht mir ungeheuren spaß, und sogar mit dem frühen aufstehen kann ich leben.

am donnerstag wollte ich dann doch lieber mit dem bus von heidenheim zum trasenberg fahren, aber nachdem ich die busfahrzeiten vergessen und damit den bus verpasst hab, bin ich eben doch bei nieselregen meine 14 kilometer gelaufen. tja, selber schuld, nich... *g*
nach eineinhalb stunden hab ich pause in einem total putzigen "wirtshäusle" in sontheim gemacht (der "free tibet"-aufkleber im eingangsbereich hat der guten wirtin die ersten 100 bonuspunkte verpasst), in der hoffnung, schon die hälfte des weges hinter mir zu haben. von wegen! gerade mal ein drittel, wenn überhaupt... bei dem wetter nicht eben motivierend. hab mich mit einem heißen tee aufgewärmt, und weil ich nicht so recht wusste, wo ich weiter muss, hat mir die wirtin erst mal ein paar karten gegeben und mich dann auch noch zu dem tee eingeladen. nochmal: so viel großzügigkeit, ich bin immer wieder berührt und ergriffen. danke nochmal, nach dort, nach oben und hinaus an die ganze welt!

und wieder "läuft" alles von alleine, wenn ich erst mal den kopf ausschalte und vergesse, dass ich ein ziel habe; wenn der weg einfach so unter meinen füßen vorbeizieht.
leider ist es aber nun so, dass das nicht stundenlang funktioniert... spätestens wenn die teure regenjacke von innen feucht wird, wenn mir klar wird, dass es eben doch noch 'ne stunde oder zwei bis zum ziel sind - da kommen mir wieder gedanken über sinn und zweck der ganzen sache, da wird der wunsch nach gemütlichkeit wieder groß...

ziemlich durchnässt bin ich schließlich in trasenberg angekommen, mitten in die vatertagsgesellschaft geplatzt - und gleich mal zum tee und kuchen eingeladen worden.
moni und ebs sind die beiden verantwortlichen, beide mit einem tiefen ökologischen verständnis der welt, mit umweltschutz- und überhaupt mit viel bewusstsein ausgestattet. gute leute!
sie haben dort fünf pferde, vier enten, hühner, eine gans (agathe), mehrere schafe, bienen und cora, den hund. außen rum jede menge land, 'ne solar- und regenwasseranlage... das klingt nicht nur nach arbeit, das ist auch so!
der tag beginnt um 7 oder halb 8: pferde und schafe ausmisten, alle tierchen füttern und raus lassen - ruckzuck ist da 'ne stunde vorbei, obwohl zur zeit vier leute helfen: neben moni und ebs noch malte, der andere wwoofer aus nrw. erst dann gibbet frühstück. und dann gehts den ganzen tag weiter: hecken schneiden, pferdemist aufklauben, ampfer stechen, unkraut jähten, putzen, essen machen, pferde striegeln, zäune versetzen - es gibt echt jede menge zu tun. aber es macht spaß, jeder einzelne handgriff! und in den paar tagen, die ich jetzt erst da bin, hab ich schon soooo viel gelernt, das ist einfach unglaublich und sooo wertvoll!
ebs ist lehrer für bio und sport, und er hat einfach ein unglaubliches wissen über tiere, über vorgänge und zusammenhänge in der natur, über ökologie und alles andere. und er lässt einen - unaufdringlich und keinen deut besserwisserisch oder eben lehrerhaft - gerne und umfassend daran teilhaben.

und abends, von meinem zimmer aus, seh ich die sterne durchs dachfenster... das macht mir bewusst, dass ich gerade "draußen" bin in der welt, da, wo ich immer hinwollte, wonach ich schon so lang gesehnsuchtet hab...

dass ich jetzt aufs land hinaus will und mir grad nicht mehr vorstellen kann, in der stadt zu leben, das scheint mir jetzt klar zu sein. so einen hof zu haben mit so vielen tieren, die dann wirklich so viel arbeit machen, dass man keinen tag mehr die füße wirklich hochlegen kann - das wär mir glaub zuviel. aber enten, enten müssen sein. die sind so unglaublich putzig!

ach, ich könnt jetzt stunden... - nein: seitenweise berichten... aber ich will euch nicht langweilen mit irgendwelchen details übers stallausmisten. *chrchr* nur soviel erst mal noch zum abschluß: wenn ich jetzt so ganz nah mitkrieg, wieviel aufwand es bedeutet, ein bisschen honig, milch oder eier zu kriegen, dann entsteht in mir eine ganz neue wertschätzung dieser dinge. wie bin ich froh, dass ich auf diesem hof gelandet bin!

wozu noch ein blog?

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