Dienstag, 23. Oktober 2007

lauzerte

schönes südfrankreich! seit ein paar tagen lauf ich nur noch durch zauberhafte, wunderschön hergerichtete, alte dörfchen; durch sanfte landschaften; hab (tagsüber) supergeiles wetter, 25 grad und sonnenschein - aber morgens isses saukalt, alles ist gefroren und ich bin echt froh um meine lange unterwäsche. und bei so 'nen temperaturen gibts immer noch pilger, die draussen zelten. puh, nix für mich!

in limogne hab ich mich noch einigermassen auskuriert, bin am nächsten tag 'ne kurze etappe gelaufen, hab mich in 'nem kloster in vaylats nachmittags nochmal ins bettchen geschmissen und bin da endültig wieder auf die beine gekommen.
übrigens, für alle, die meine antwortkommentare nicht lesen (*tadel!* ;)): da ich keine dreadz mehr hab, können meine mitbewohner auch nicht aus den haaren gekrochen sein. ganz abgesehen davon, dass in dreadz auch nix lebt! mannmannmann... ;)

erstaunlicherweise treff ich gerade jetzt wieder viele, die durchgehen wollen bis santiago. und ich dachte schon, die saison wär vorbei und ich wander ganz allein durch schnee und kälte... weit gefehlt also. und ein gutes gefühl zu wissen, dass da noch andere sind.
wenn es auch total schade ist, dass ich hier die pilger kommen und gehen seh. viele pilgern eben doch in etappen, und da triffst du die gleichen menschen immer wieder, manchmal auch mehrfach am tag, über ein oder zwei wochen... und dann fahren sie heim. *hmpf* ich vermiss meine essenerinnen, meine augsburgerinnen und meine husumer!! und mit gudula lauf ich morgen auch nur noch bis moissac. sowas blödes! werd sie tierisch vermissen, jawoll!
das tolle am weg ist ja auch, dass man mit menschen zusammen kommt, mit denen man im normalen leben nie zu tun hätte. wie sagte ein pilger so treffend: auf dem weg hast du keine geschichte und keinen nachnamen. genau so isses, und genau so isses gut.

mein seelisches tief ist auch vorbei; woher das kam und wo das hin ist, weiss ich selbst nicht. jedenfalls bin ich wieder mit viel freude, zufriedenheit und sonne auf dem weg.

neulich lief der camino auf einer alten römerstrasse, dem cami ferrat. da fühl ich mich doch sehr eingebunden in die geschichte, höre fast die wagenräder antiker tuchhändler auf dem boden knirschen, seh cäsars legionen marschieren (in ihren sandälchen, die ärmsten! und ohne blasenpflaster...). und überall diese alten kirchen, das alte land... warum eigentlich spürte ich sowas nie auf der nürnberger burg? warum muss ich erst davon rennen, um all das gute zu erkennen, was mir vor den füssen lag? und woher in aller welt wissen es all die anderen, ohne da draussen gewesen zu sein?

nun... da draussen ist es gerade ja gar nicht so schlecht. ich sitz in einer feudalen gîte, hab heute den luxus einer waschmaschine genossen und darf morgen weiter durchs schöne frankreich maschieren. c'est formidable, non? ;)

bonne nuit et à bientôt!
sandra

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